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C Stefan Reichmann
C Stefan Reichmann

CALL FOR APPLICATIONS

LABOR
EXPERIMENTIERFELD FÜR CHOREOGRAPHIE UND TANZ

28.07. – 03.08.2025
DOMENIG STEINHAUS, KÄRNTEN
DEADLINE: 09.02.2025

Das LABOR – Experimentierfeld für Choreographie und Tanz im Domenig Steinhaus geht in die zweite Runde! Das LABOR dient als Inkubator für Künstler:innen und unterstützt sie bei der Entwicklung ihrer eigenen choreographischen Sprache sowie dem Austesten verschiedener kompositorischer Werkzeuge. Das LABOR stärkt zudem das Netzwerken und wurde als Förderung für Choreographie- und Tanztalente in ganz Europa und weltweit entwickelt. Dafür sucht das Center for Choreography Bleiburg/Pliberk (CCB) 2–3 Choreograph:innen und 6–8 Tänzer:innen.

Jeden Tag erwarten dich

  • neue choreographische Aufgaben,
  • neue Konstellationen,
  • neue Orte im Domenig Steinhaus!

Mehrere Tage lang haben die eingeladenen Choreograph:innen die Möglichkeit mit Tänzer:innen an unterschiedlichen choreographischen Aufgaben zu arbeiten. Der Fokus liegt dabei auf einer ortsspezifischen Arbeit, welche die besonderen Gegebenheiten des Domenig Steinhauses einbezieht. Die Mentorin Katharina Christl begleitet die Teilnehmenden mit kreativen Aufgaben, individuellem Feedback und professionellen Karrieregesprächen. Dabei entsteht eine einmalige Arbeitsatmosphäre, die Raum für Austausch, Experimente und persönliche Entwicklung bietet. Im LABOR arbeiten Choreograph:innen zusammen mit professionellen Tänzer:innen an einem einzigartigen Ort. Die Tänzer:innen profitieren dabei vom direkten Austausch mit zwei Choreograph:innen und ihren innovativen Ideen sowie der Möglichkeit, sich international zu vernetzen.

Am Ende des Labors haben die Choreograph:innen Zeit, noch einmal tiefer in ihre choreographischen Skizzen einzutauchen und einzelne Ideen für das abschließende öffentliche Showing weiter auszuarbeiten.

Dieser intensive Austausch soll sowohl ein choreographisches Probierfeld mit persönlichem Mentoring als auch internationales Networking ermöglichen. Das Center for Choreography Bleiburg/Pliberk strebt außerdem an, mit den Künstler:innen eine nachhaltige Zusammenarbeit zu etablieren und sie auch in anderen CCB-Formaten einzubinden. Unser Ziel ist es, aufstrebenden Talenten, Wiedereinsteiger:innen und Quereinsteiger:innen praxisnahe Erfahrungen zu ermöglichen und nachhaltige Netzwerke zu schaffen.

ZIELGRUPPE

Für das LABOR gibt es sowohl eine Ausschreibung für Choreograph:innen als auch für Tänzer:innen. Beide Ausschreibungen richten sich an:

  • Berufsanfänger:innen,
  • Wiedereinsteiger:innen oder
  • Quereinsteiger:innen.

Es gibt keine Altersbegrenzung für die Bewerbung. Die Jury legt großen Wert darauf, ein ganzheitliches und vielfältiges Bild der zeitgenössischen Tanzszene wiederzugeben. In besonderen Fällen sind Ausnahmen möglich.

AUSTRAGUNGSORT

Das LABOR wird im DOMENIG STEINHAUS stattfinden. Wir machen bewusst den Ort zum Schwerpunkt des Programmes und lassen die einzelnen Kurzstücke ortsspezifisch mit verschiedenen ungewöhnlichen Raumerlebnissen entstehen. Unser Ziel ist es, klassische Theaterräume zu überwinden und stattdessen neue experimentelle Präsentationsmöglichkeiten zu finden. Das DOMENIG STEINHAUS ist Ausgangspunkt und Resonanzraum für kreative Prozesse. Im Sinne von Günther Domenig soll die hier erlebte Architektur als Inspirationsquelle dienen, Diskurs und Dialog anregen sowie schöpferische Neugier fördern. Im Gegensatz zu einer Kulisse eröffnet die Vielfalt der hier gebauten Form ein performatives Erleben von Architektur im Dialog mit Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft, das in den jeweiligen Veranstaltungen und Projekten spürbar werden soll. Das DOMENIG STEINHAUS erfährt sich als in physische Form gegossene Anregung, über Grenzen zu denken und diese in Interaktion mit dem Haus umzusetzen.

Infos: https://www.domenigsteinhaus.at

MENTORING

Credits: Ida Zenna

Das Mentoring für die 2. Ausgabe des LABOR übernimmt Katharina Christl.

„Architektur, Kommunikation, Mensch und Bewegung sind seit jeher spannende Schnittstellen für künstlerische Recherchen. Das Domenig Steinhaus ist der perfekte Ort, um Reflexionsräume mitten in der Gesellschaft, mitten im öffentlichen Raum zu schaffen. Kollektive Erlebnisse und Austauschprozesse sind immer wieder wichtig und wertvoll. Die Choreo-graph:innen werden nicht nur in individuellen Recherchen begleitet, sondern erfahren auch im persönlichen Austausch Zugang zu zahlreichen konzeptuellen Ansätzen, die systemtheoretisch Raum und Mensch verbinden. Das Ziel ist es, den Menschen zu begegnen und immersiv die Zuschauer:innen zu erreichen, zu bewegen.”

BIO: Katharina Christl absolvierte 1990–1996 in ihrer Heimatstadt ein Tanzstudium an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und agierte als freischaffende Performerin und Choreografin in Dresden und Berlin. Seit 2000 arbeitete sie immer wieder mit Frédéric Flamand zusammen und wurde ab 2001 festes Mitglied seiner Company Charleroi/Danse-Plan K (Belgien). Dort wirkte sie aktiv Kreationen im Austausch mit Architekt:innen und Künstler:innen, wie u.a. Diller+Scofidio, Zaha Hadid, Jean Nouvel, Thom Mayne, Tsuyoshi Tane und Ai Weiwei. 2005 folgte sie Flamand als Solistin nach Marseille, wo er zum Künstlerischen Direktor des Ballet National de Marseille berufen wurde. Sie performte in allen seinen Produktionen und arbeitete mit Gastchoreograph:inneen wie Emanuel Gat, Michèle Noiret, Annabelle Ochoa Lopez, Stephen Petronio, Lucinda Childs und Richard Siegal. Für die Kreationen von Frédéric Flamand übernahm Katharina Christl die choreographische Assistenz und Probenleitung.

Seit 2006 aktivierte sie wieder ihr eigenes choreografische Schaffen. Den Anfang schuf das Solo Manfred und ging für acht Jahre, innerhalb des Repertoires des Ballet National de Marseille (BNM), auf Tournee. 2009 kreierte sie das abendfüllende Stück Get ready, Iʼm done. mit Simon Courchel für das internationale Festival de Marseille und klaus t., eine durational performance mit dem BNM, welches im mac-Museum für Zeitgenössische Kunst in Marseille zur Aufführung kam. Seit 2010 entstanden mehrere Kreationen für die Matineen der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Es folgte im Jahr 2012 eine besondere Zusammenarbeit mit dem Choreographen Michel Kelemenis, aus dem das Duo Le Sixième Pas hervorging und Teil des Repertoires des BNM wurde.

Spezialisiert in Tanz/Architektur, Tanz/New Media Technology, Contemporary Dance und Improvisation, unterrichtet sie als Gastdozentin bei vielen internationalen Festivals, professionellen Compagnien und Akademien. Sie erhielt aufgrund ihres renommierten Wissens die Anerkennung des Diplôme d‘État als Pädagogin für Zeitgenössischen Tanz vom Französischen Kulturministerium. 2014 kreierte sie erneut ein abendfüllendes Stück für das Ballet National de Marseille Identity Shift, sowie Plexus 10 und Get…done. für die Compagnie Grenade in Aix-en-Provence. Parallel produzierte sie eine Performance und Film Le Corps des Formes für die international gezeigte Installation des französischen Künstlers André Fortino. Bevor sie die Professur für Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz im September 2015 annahm, arbeitete sie als Gastballettmeisterin und -tänzerin am Bayerischen Staatsballett und unterstützte Richard Siegal als choreografische Assistenz und Performerin für seine Produktion Model an der Ruhrtriennale 2015.

Seitdem sie wieder in Dresden lebt und arbeitet, unterrichtet sie als Gastdozentin in vielen renommierten internationalen Institutionen. Zeitgleich ist der neue, von ihr umstrukturierte Masterstudiengang Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, seit dem WS 2016 unter ihrer Leitung wieder erfolgreich aktiv und gewann internationale Anerkennung. 2018 wurde sie zur „Hoffnungsträgerin des Jahres“ im Magazin tanz in der Kritikerumfrage gewählt. In der Stadt Dresden ist sie seit 2019 aktiv in verschiedenen Gremien, wie dem Kulturbeirat und der Facharbeitergruppe für darstellende Künste, später auch Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, sowie seit 2024 Teil der Jury für die Tanzplattform Deutschland 2026. Im Sommer 2024 folgte die Ernennung zur Rektorin der Palucca Hochschule für Tanz Dresden.

KONDITIONEN

Das CCB übernimmt für die ausgewählten Choreograph:innen und Tänzer:innen jeweils die Unterkunftskosten, die Reisekosten in maximalem Umfang von 100,00 EUR sowie eine Aufwandsentschädigung von 500,00 EUR brutto. Das CCB übernimmt keine Per Diems, Visa- oder Versicherungskosten. 

BEWERBUNG

Wir freuen uns auf aussagekräftige Bewerbungen bis zum 9. Februar 2025 (23:59 MEZ) an Mirjam Sadjak, mirjam@ccb-tanz.at. Die Einreichung soll eine PDF-Datei (Datei mit dem Namen „LABOR25_Name der Bewerber:innen_Kategorie“) umfassen und je nach Bewerber:in Folgendes enthalten:

(A) CHOREOGRAPH:INNEN

  • Motivationsschreiben (max. 1 A4-Seite) inkl. Ideen für künstlerische Ansätze in Verbindung mit dem Domenig Steinhaus
  • CV + Foto
  • 2-3 Videolinks von choreographischen Arbeiten/Skizzen (nur YouTube oder Vimeo-Links)

(B) TÄNZER:INNEN

  • Link zu Showreel (nur YouTube oder Vimeo-Links)
  • Biografie + Foto

Es ist möglich, sich in beiden Kategorien zu bewerben!

Das Center for Choreography Bleiburg/Pliberk begrüßt Bewerbungen von Menschen jeden Alters, aller Geschlechter, Nationalitäten, von People of Colour sowie von Bewerber:innen mit Flucht- oder familiärer Migrationsgeschichte!

Barrierefreiheit: LABOR findet im und um das Domenig Steinhaus statt. Das DOMENIG STEINHAUS erstreckt sich über fünf Geschosse, hat sehr enge Räume und ist nicht barrierefrei zugänglich (kein Aufzug).

Kuratierungsteam 2025:           

Katharina Christl (Rektorin Palucca Hochschule für Tanz, freischaffende Choreographin), Dušana Baltić (Künstlerische Leitung Festival Pelzverkehr & Creative Producer Hungry Sharks Company, Fotografin), Theresa Pointner (Leitung Presse & Marketing im brut Wien, freischaffende Kuratorin), Mirjam Sadjak (CCB-Vorstandsmitglied, Tänzerin, Kulturmanagerin)

PDF (DEUTSCH): HIER KLICKEN

 

Kontakt: Mirjam Sadjak, mirjam@ccb-tanz.at      

 

Kuratorinnen

Katharina Christl

siehe oben

Dušana Baltić

Jelena Janković

Geboren 1985 in Kroatien, studierte Dušana Baltić Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Sie ist Mitbegründerin und Co-Leitung der Tanzcompany Hungry Sharks und arbeitet als freie Produktionsleitung, Kuratorin, Kultur- und Tourmanagerin in der darstellenden Kunst. Mit 2025 übernimmt sie die Künstlerische Leitung und Wiederaufnahme des Pelzverkehr Festivals für Tanz und Performance in Klagenfurt.

Credits: Jelena Janković

Theresa Pointner

Theresa Pointner erwarb ihren MA in Musik- und Tanzwissenschaft (Schwerpunkt Tanzwissenschaft) an der Universität Salzburg und absolvierte ebendort den Universitätslehrgang Kuratieren in den szenischen Künsten. Sie arbeitet bereits seit 14 Jahren im Bereich Kommunikation in Tanz und Performance, u.a. für brut Wien, ImPulsTanz, Szene Salzburg und dem EU-Netzwerk apap. Ihre kuratorischen Tätigkeiten umfassen Musikvideoprogramme für Vienna Shorts und ImPulsTanz sowie das Filmprogramm (2024) und künstlerische Beratung (bis 2024) bei letzterem.

Credits: Karolina Miernik

Mirjam Sadjak

Mirjam Sadjak (geb. in Kärnten/Koroška) ist Tänzerin, Kulturmanagerin und Kuratorin mit Wohnsitz in Wien und Berlin. Sie studierte Musikwissenschaft an der Universität Wien und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2018 wirkt sie als Kuratorin in unterschiedlichen Projekten am Center for Choreography Bleiburg/Pliberk (CCB), wo sie zudem als Vorstandsmitglied und im Bereich Künstlerisches Betriebsbüro tätig ist. Darüber hinaus arbeitet sie als freischaffende Produktionsleitung sowie im Radialsystem in Berlin.

Als Tänzerin und Choreografin ist sie in Stücken, Tanzkurzfilmen und Videoarbeiten tätig und hat mit Künstler:innen wie Mira Gregorič, Maria Colusi, Cora Kartmann, Lea Moro, Vincenzo Gatta und Sebastian Abarbanell zusammengearbeitet.

Credits: Kata Kwiatkowska