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C Stefan Reichmann
C Stefan Reichmann

LABOR - Experimental Field for Choreography and Dance

ABSCHLUSS-SHOWING: SO, 03.08.2023 | 18:00

DOMENIG STEINHAUS | STEINDORF AM OSSIACHER SEE

EINTRITT: EUR 15,00 / 10,00

Kontakt: ccb@ccb-tanz.at | www.ccb-tanz.at 

Vom 28.07. bis 03.08.2025 findet im Domenig Steinhaus in Steindorf am Ossiacher See die zweite Ausgabe des LABOR statt – ein internationales Residenzprojekt für zeitgenössischen Tanz und Choreografie, initiiert vom Center for Choreography Bleiburg/Pliberk (CCB). Erstmals werden sich die Teilnehmer:innen in der Woche des LABORs auch nach Villach begeben und den urbanen Raum bespielen.

Am 3. August um 18:00 Uhr öffnet das LABOR seine Türen für ein öffentliches Abschlussshowing im Domenig Steinhaus. Gezeigt werden Einblicke in den laufenden künstlerischen Prozess – roh, direkt, ungeschönt. Das Publikum ist eingeladen, teilzuhaben, Fragen zu stellen, Resonanz zu geben.

Aus weltweit über 200 Bewerbungen wurden zwei Choreographinnen und sechs Tänzer:innen ausgewählt, die in dieser intensiven Woche gemeinsam neue choreographische Wege beschreiten. Die Auswahl erfolgte durch ein erfahrenes Kurator:innenteam bestehend aus Katharina Christl, Dušana Baltić, Theresa Pointner und Mirjam Sadjak.

Die eingeladenen Künstler:innen – Clarissa Rego (BR/POR/AUT) und Maria Nicole Michalla (ARG/DE) – arbeiten gemeinsam mit den sechs Tänzerinnen Manon Campion (BEL), Katarína Krupičkova (SVK), Adi Nathan Levinson (ISR), Pau Masip Pérez (ES), Alessandro Sabatini (IT) und Irene Valesano (IT) an ortsspezifischen Ansätzen, die sich unmittelbar mit der besonderen Architektur des Domenig Steinhauses auseinandersetzen. Begleitet wird das Projekt von Mentorin Katharina Christl, die mit kreativen Aufgaben, individuellem Feedback und professionellen Karrieregesprächen einen offenen, geschützten Raum für Entwicklung schafft.

Das LABOR versteht sich als offenes Experimentierfeld: Statt fertiger Stücke entstehen choreographische Skizzen, Bewegungsstudien, Momente des Forschens. Es geht um Prozess, Austausch und um das Zusammenspiel von Körper, Raum und Idee – mit einem starken Fokus auf internationale Vernetzung und regionale Verankerung.

Mit dem LABOR setzt das CCB ein starkes Zeichen für eine künstlerisch mutige Nachwuchsförderung im Bereich zeitgenössischer Tanz – offen, international, in Kärnten verwurzelt.

Domenig Steinhaus

Das DOMENIG STEINHAUS ist Ausgangspunkt und Resonanzraum für kreative Prozesse. Im Sinne von Günther Domenig soll die hier erlebte Architektur als Inspirationsquelle dienen, Diskurs und Dialog anregen sowie schöpferische Neugier fördern. Im Gegensatz zu einer Kulisse eröffnet die Vielfalt der hier gebauten Form ein performatives Erleben von Architektur im Dialog mit Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft, das in den jeweiligen Veranstaltungen und Projekten spürbar werden soll. Das DOMENIG STEINHAUS erfährt sich als in physische Form gegossene Anregung, über Grenzen zu denken und diese in Interaktion mit dem Haus umzusetzen.

Statement - Mentorin Katharina Christl

„Architektur, Kommunikation, Mensch und Bewegung sind seit jeher spannende Schnittstellen für künstlerische Recherchen. Das Domenig Steinhaus ist der perfekte Ort, um Reflexionsräume mitten in der Gesellschaft, mitten im öffentlichen Raum zu schaffen. Kollektive Erlebnisse und Austauschprozesse sind immer wieder wichtig und wertvoll. Die Choreo-graph:innen werden nicht nur in individuellen Recherchen begleitet, sondern erfahren auch im persönlichen Austausch Zugang zu zahlreichen konzeptuellen Ansätzen, die systemtheoretisch Raum und Mensch verbinden. Das Ziel ist es, den Menschen zu begegnen und immersiv die Zuschauer:innen zu erreichen, zu bewegen.”

Einblicke 2023

Choreographinnen

Nicole Michalla ist Tanzkünstlerin aus Buenos Aires, Argentinien, und lebt in Berlin. Mit einem Masterabschluss in Ernährungswissenschaften der Universität Buenos Aires und einer anschließenden künstlerischen Laufbahn in der Tanzperformance interessiert sie sich seit vielen Jahren für den Körper als Quelle von Information und Reflexion. Seit einiger Zeit ist ihre künstlerische Praxis tief im Zuhören verwurzelt – sie widmet sich intensiv der Erforschung des Klanguniversums.

Clarissa Rêgo ist Tänzerin und Choreografin mit Sitz in Graz. Aufgewachsen in Brasilien, war sie von klein auf in eine vielfältige Tanzkultur eingebettet, die ihr Bewegungsrepertoire prägte und ihre kreative Arbeit bis heute beeinflusst. Mit über 25 Jahren Erfahrung in Tanzensembles arbeitet sie derzeit mit der in Berlin lebenden Choreografin Michelle Moura zusammen. „Solo Studies“ ist ihr erstes choreografisches Projekt – eine minimalistische Trilogie, die ein kontemplatives Erlebnis inmitten der heutigen schnelllebigen Welt bietet.

Dancers:

Adi Levinson ist Tänzer und zertifizierter Feldenkrais-Lehrer mit Wohnsitz in Berlin. Er vereint zeitgenössischen Tanz, Physical Theatre und Akrobatik und tritt in ganz Europa auf. Er wurde am Mate Asher (2019–2021) und „Performact“ in Portugal (2021–2022) ausgebildet und absolvierte die Feldenkrais-Ausbildung in Ann Arbor (2021–2024). Mit einem Hintergrund in der Sozialarbeit erforscht er Bewegung und menschliche Verbindung. Er erhielt Förderungen und entwickelt seine Arbeit im Bereich Tanz und Lehre kontinuierlich weiter.

Alessandro Sabatini wurde geboren in Rom, zwei Tage vor Weihnachten. In seiner beruflichen Laufbahn hat er Erfahrungen mit Mimik, Bewegung, Clownerie, Maskenspiel, zeitgenössischem Tanz, Objekten, Marionetten, Stimmtraining und Gesang gesammelt. Seit einiger Zeit versteht er sich als Performer. Er hat in Frankreich, Österreich, Belgien, der Schweiz, Großbritannien und Spanien gearbeitet und ist Qi Gong- und Tai Ji Quan-Lehrer und seit 2018 zertifizierter Praktiker der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Nach einem Studium in CTF begann Irene Valesano ihre Ausbildung im zeitgenössischen Tanz. Sie bildete sich außerhalb des akademischen Rahmens weiter und besuchte 2020 Performact, wo sie die Möglichkeit hatte, mit internationalen Lehrer:innen und Choreograf:innen zu lernen und zusammenzuarbeiten. Sie arbeitet freiberuflich als Tänzerin und Lehrerin und hat an mehreren Projekten in Portugal und Italien mitgewirkt. Ihre jüngsten Arbeiten sind zwei Duette: GUH!!, das in Köln mit Unterstützung von Barnercrossing entstand und dort sowie in Sapri aufgeführt wurde, und Digital Gaze, ein Duo in Arbeit.

Katarína Krupičková ist eine leidenschaftliche, junge Tänzerin, die gerne erkundet und entdeckt. Sie liebt Bewegung und deren Eigenheiten. Mit Erfahrung in Ballett und zeitgenössischer Technik kann sie das volle Potenzial ihres Körpers ausschöpfen und eigene Werke kreieren. Sie arbeitet gerne im Team, ist kommunikativ, unkompliziert und stets hilfsbereit. Ihre Motivation für dieses Projekt ist es, sich mit neuen, inspirierenden Künstler:innen zu verbinden und Tanz zu teilen.

Manon Campion, geboren 2001 in Belgien, studierte zeitgenössischen Tanz an der de!Kunsthumaniora in Antwerpen. 2022 schloss sie ihr Studium am Königlichen Konservatorium Antwerpen ab. Anschließend war sie Teil des SUB.LAB.PRO Ensemble Program in Budapest (gegründet von Jenna Jalonen und Péter Juhász), wo sie unter anderem mit Annamari Keskinen, Adrienn Hód und Manuel Ronda arbeitete. 2023 wurde sie Praktikantin bei Carte Blanche, der Norwegischen Nationalkompanie, und arbeitete dort mit Choreograf:innen wie Eszter Salamon, Tori Wrånes und Frédérick Gravel.

Pau Masip Pérez (ES) ist Performancekünstler und Tänzer, derzeit mit Wohnsitz in Salzburg. Er studierte an der SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance, wo er am Choreography Major Program teilnahm. Pau interessiert sich für die transformativen Möglichkeiten des Tanzes und glaubt: Handlung ist die neue Kontemplation. Er wurde von Jonathan Burrows, Sabina Holzer und Matteo Fargion begleitet. Als Tänzer trat er in Werken von Olivier Dubois, Shirin Neshat, Manuel Ronda und Paul Blackman auf.