Das Jahr begann mit einer beeindruckenden Eigenproduktion zum internationalen Frauentag am 8. März. Unter der Leitung von Imke Logar-Thiessen kam die female research group FRAUENWERK in Bleiburg zusammen, um über Feminismus zu forschen. Das Ergebnis war die erste Eigenproduktion „Blut & Milch“ mit 2 Vorstellungen im Kulturni Dom Pliberk/Bleiburg sowie einer Wiederholungi in den Kammerlichtspielen in Klagenfurt.

Im Mai und Juni fand die Residenz „Hey, Hay!“ der Tänzerinnen Anna Possarnig & Jerca Rožnik Novak in Bad Eisenkappel in Kooperation mit dem Verein FLOTA aus Slowenien am Vinkl-Hof statt. Mit dem Fokus auf gemeinsamen geografischen Wurzeln, kulturellen Überschneidungen und dem gemeinsamen Raum jenseits nationaler Grenzen erkundeten sie Kindheitserinnerungen und kollektives Bewusstsein, um Mythen rund um das „Land“ zu entschlüsseln. Bei der Abschlussvorstellung am 03.06. gab es außerdem ein Konzert von Aki Traar.

Am 17. Juni wurde Bleiburg erneut zur Bühne der Langen Nacht des Tanzes, bei der das Publikum auf gekennzeichneten Routen durch die Stadt zeitgenössische Tanzperformances erlebte. Drei Residenzen fanden im Rahmen der LNT statt und wurden in den Performances „TRIPTYCHON“ präsentiert. Darüber hinaus gab es am 15. Juni einen offenen Tanzworkshop in Bleiburg mit der Schweizer Company MEK, der sich an alle Altersgruppen und Erfahrungsniveaus richtete. Im Rahmen der LNT 2023 entwickeln superhaus Filmproduktion Filmporträts zu den Residenzkünstler:innen, die ab 2024 bei Filmfestivals weltweit eingereicht werden. Für die LNT 2023 wurde unter der Leitung von Anna Hein und Julian Gamisch auch ein LNT-Projektchor mit den Chören Mepz Podjuna, Mladinski zbor Danica und Novum gegründet.

Im Juni fand das Schulprojekt „FAUSTLOS“ in Lavamünd statt, das Gewaltthemen durch Tanz, Kunst, Musik, Theater, Literatur, Comic und Fotografie mit Schüler:innen behandelte. Teilgenommen haben mehrere hundert Schüler:innen und am 30.06. gab es die Abschlussveranstaltung „GEWALTiger Tag“.

Das Center for Choreography Bleiburg/Pliberk realisierte nach mehrjähriger Vorbereitung erstmals das LABOR – ein Experimentierfeld für aufstrebende Choreograf:innen und Tänzer:innen im Domenig Steinhaus am Ossiacher See vom 04. bis 12. August. Das 10-tägige LABOR diente als Inkubator für die nächste Generation von Künstler:innen und bot Unterstützung bei der Entwicklung choreografischer Sprache sowie beim Experimentieren mit verschiedenen kompositorischen Werkzeugen. Das Mentoring übernahm Guido Markowitz.

Das Jahr beinhaltete auch die Stückentwicklung des choreografischen Theaters zu Christine Lavant, das im März 2024 in Bleiburg uraufgeführt wird. Die Produktion ist eines der Gewinnerprojekte der 2. Ausschreibung der „Kärntner Kulturstiftung“ und hat im März 2024 seine Uraufführung im Kulturni Dom Pliberk/Bleiburg. Am 4. Mai 2023 um 18 Uhr war das Center for Choreography Bleiburg/Pliberk teil des Programms der Ingeborg-Bachmann-Kuppel, die vom 21. April bis 18. Mai am Wiener Karlsplatz stand.

Das CCB hat in den letzten Jahren eine große Entwicklung erfahren, sowohl in organisatorischer als auch künstlerischer Hinsicht. Seit 2022 arbeitet unser neues CCB-Leitungsteam (Jutta Mitteregger und Mirjam Sadjak) eng mit den einzelnen Projektteams an derWeiterentwicklung der Organisationsstruktur. Unsere Prioritäten liegen darin, die Honorare unserer Teammitglieder auf ein angemessenes Niveau anzuheben, die organisatorischen Abläufe zu optimieren, die Vision und Ziele des CCB zu schärfen und Kontinuitäten in unser Jahresprogramm zu bekommen.